neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf, Between Bridges, Prater Galerie

february 23–june 9

Kyiv Perenniale

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  • neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)

    Karl-Liebknecht-Straße 11/13
    10178 Berlin

    24. Februar – 1. April 2024
    Das Büro der nGbK befindet sich in der Karl-Liebknecht-Straße 11/13 und ist von Mo-Do, 10-16 Uhr besetzt.

    Participants: DE NE DE, Dmytro Hreshko, Nikita Kadan, Yana Kononova, Daria Kozlova, Arwina Afsharnejad, The Reckoning Project: Ukraine Testifies, Vladyslav Riaboshtan, Anton Shebetko

  • station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf

    Auerbacher Ring 41
    12619 Berlin

    26. Februar – 9. Juni 2024
    Donnerstag und Samstag, 15:00 bis 19:00 Uhr

    Participants: Leon Kahane, Anna Scherbyna and Christina Werner, Christina Werner

  • Between Bridges

    Adalbertstraße 43
    Berlin

    25. Februar – 4. Mai 2024
    Mittwoch bis Samstag, 12:00 bis 18:00 Uhr

    Participants: Anonymous, Zuzanna Czebatul, Yarema Malashchuk und Roman Khimei, Mykola Ridnyi

  • Prater Galerie

    1. Juni 2024, 11:00–19:00

    Ein Symposium der Prater Galerie, kuratiert und organisiert von Lena Prents und Antonina Stebur

    ORT: Stadtwerkstatt Karl-Liebknecht-Straße 11/13 10178 Berlin

    1. Stock, barrierefreier Zugang über die Rolltreppe und einen Fahrstuhl
  • Plakat-Projekt für die Kyiv Perenniale

    Im öffentlichen Raum und an den Ausstellungsorten

    Participants: Pavel Brăila, Uliana Bychenkova, Experimental Jetset, Marina Naprushkina, Aliona Solomadina, Wolfgang Tillmans

    Das Plakat-Projekt wirft ein Schlaglicht auf den andauernden Krieg Russlands in der Ukraine und kontextualisiert ihn als Krieg in und gegen Europa. Die eingeladenen Künstler_innen gestalteten je ein Plakat zu der Frage: Was passiert mit Europa, wenn der Krieg gegen die Ukraine weitere zehn Jahre andauert? Die Hälfte der Druckauflage wird in Berlin plakatiert, die andere Hälfte wird an den verschiedenen Standorten der Kyiv Perenniale kostenlos zum Mitnehmen ausliegen.

  • DISPATCHES

    Ein Postkarten-Projekt von M HKA und VCRC für die Kyiv-Biennale 2023–2024

    Mit Beiträgen von: Babi Badalov, Oleksandr Burlaka, Uliana Bychenkova, Davyd Chychkan, Jeremy Deller, Experimental Jetset, Mekhitar Garabedian, Shilpa Gupta, Iman Issa, Kaja Kusztra, Marina Naprushkina, Anna Sorokovaya.

    Dispatches ist ein vom M HKA (Museum van Hedendaagse Kunst Antwerpen) und dem Visual Culture Research Center für die Kyiv-Biennale 2023–2024 organisiertes Postkarten-Projekt. Für das „polyzentrische“ Format dieser Ausgabe der Biennale, die an verschiedenen Orten in der Ukraine und der EU stattfindet, wurden zwölf Künstler_innen eingeladen, jeweils eine Postkarte zu gestalten. Die Karten liegen an allen Schauplätzen der Biennale und weiteren Orten als niedrigschwellige Aufforderung aus, uns die eigenen Nachrichten von der Front zukommen zu lassen.

perennial, pəˈrɛnɪəl · lange oder offenbar unbegrenzt andauernd oder existent, beständig. · bleibend oder stetig wiederkehrend. · unvergänglich, anhaltend, ausdauernd. · eine mehrjährige Pflanze. · eine Wasserquelle, die ganzjährig fließt. In Kriegszeiten mit Kulturarbeiter_innen eine internationale Kyiv Biennale zu realisieren, stellt für die beteiligten Institutionen und Personen gleichermaßen eine Herausforderung dar. Das Kuratieren im Ausnahmezustand bringt vollkommen neue Bedingungen für die Produktion und Wahrnehmung von Kunstwerken und Diskursen mit sich. Es macht die Biennale zu einem kollektiven Unterfangen auf der Grundlage politischen, sozialen und kulturellen Überlebens. Unter lebensbedrohlichen Umständen geht das Kuratorische weit über seine heutige Bedeutung als künstlerisch-organisatorische Praxis hinaus. Es erhält seine ursprüngliche Bedeutung von Wiederherstellung, Rehabilitation und Unterstützung zurück und wird zu einer ausdauernden, langfristig angelegten Strategie für die vom Krieg zerstörten Gebiete Osteuropas. Die Kyiv Perenniale, die 2024 vom Visual Culture Research Center (VCRC), der Trägerinstitution der Kyiv Biennale, zusammen mit der nGbK, Between Bridges und der Prater Galerie in Berlin konzipiert wurde, ist eine Fortsetzung der paneuropäischen Ausgabe der Kyiv Biennale 2023, deren Ausstellungen und Veranstaltungsprogramme in mehreren ukrainischen und EU-Städten stattfanden. Die Strategie der Kyiv Perenniale beruht auf Ansätzen, die künstlerische Produktion, kritisches Wissen und soziales Engagement miteinander verbinden. Sie ist maßgeblich bestimmt von den Kämpfen der ukrainischen Gesellschaft, die sich gegen Russlands faschistische Invasion und einen neokolonialen Krieg der Auslöschung und Extraktion wehrt. Die aktuellen Erfahrungen von Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen in der Ukraine sind zutiefst geprägt durch Kriegstraumata, Vertreibung, fehlenden Zugang zu elementaren Ressourcen und in vielen Fällen von einem Leben unter militärischer Besatzung oder durch die eigene Teilnahme am bewaffneten Widerstand. Dies stellt eine existenzielle Herausforderung für die Zukunft der künstlerischen und kulturellen Produktion des Landes dar, dessen institutionelle Infrastruktur zerstört wird. Die Kyiv Perenniale thematisiert die komplexen Realitäten des Krieges und seine Auswirkungen auf Osteuropa: die Zerstörung der Natur durch Kampfhandlungen, Ökologien des Überlebens und das Schicksal des historischen und modernen architektonischen Erbes sowie die massenhaften psychopolitischen Verwüstungen des Krieges. Die visuellen und diskursiven Programme beziehen auch dekoloniale Tendenzen in der zeitgenössischen Kultur und Politik Osteuropas ein und führen künstlerische Positionen mit Forschung über Kriegstraumata und Flucht sowie neuen Kooperationsformen in der Region zusammen. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer neuen Welle investigativer, forschungsbasierter und dokumentarischer Ansätze von Künstler_innen, Aktivist_innen und Journalist_innen geführt. Das Ziel dieser Bemühungen besteht darin, Beweismaterial für Kriegsverbrechen zu sammeln, die Auswirkungen neofaschistischer Propaganda aufzuzeigen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Kyiv Perenniale präsentiert und fördert diese dokumentarischen künstlerischen Praktiken und richtet sie neu aus – weg von einer bloßen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und hin zu Vorstellungen einer würdigen Zukunft. Dokumentarische Herangehensweisen, nicht im Sinne einer Dokumentation künstlerischer Aktivitäten, sondern als (Re-)Präsentation von Beweisen für die Verheerungen des Krieges, bergen das unterschätzte Potenzial der politischen Kraft von Wahrheit. Die Idee und Form des Dokuments im forensischen wie im philosophischen Sinne können als Leitprinzipien für die Konzeption und Produktion von zeitgenössischen Kunstwerken und Diskursen dienen. An ihnen orientierten sich auch die Künstler_innen und anderen Teilnehmenden der Kyiv Perenniale. Die Kyiv Perenniale stärkt daher nicht nur die ursprüngliche Bedeutung des Kuratorischen, sondern betont als dokumentarisch ausgerichtetes Biennale-Projekt ein grundlegendes Potenzial von Kunst: etwas sichtbar zu machen und zu zeigen, um es wahrzunehmen und zu verstehen. Im Sinne einer präfigurativen Politik untersucht und entwickelt die Kyiv Perenniale gemeinschaftlich institutionelle Praktiken, investigative Dokumentationen und künstlerische Bildsprachen. Diese sollen aus der aktuellen Sackgasse von Krieg, Autoritarismus und kolonialer Dominanz herausführen, indem sie neue Formen der politischen Vorstellungskraft und Entwürfe postimperialer Zukünfte hervorbringt. Freier Eintritt zu allen Ausstellungsorten und Veranstaltungen Alle Orte sind mit Rollstuhl zugänglich Informationen zum Vermittlungsprogramm finden Sie auf ngbk.de Künstlerische Leitung: Vasyl Cherepanyn Kuratorisches Team: Jörg Heiser, Serge Klymko, Constanze Musterer, Viktor Neumann, Lena Prents, Can Mileva Rastovic, Wolfgang Tillmans, Shahin Zarinbal Grafikdesign: Stefaniia Bodnia, Alyona Ciobanu Das Projekt ist eine Kooperation des Visual Culture Research Centers, der neuen Gesellschaft für bildende Kunst und der Kulturstiftung des Bundes, in Zusammenarbeit mit Between Bridges und der kommunalen Prater Galerie. Die Kulturstiftung des Bundes wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

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