Anna Scherbyna (geb. 1988 in Zaporizhzhia, Ukraine) lebt und arbeitet in Berlin. Scherbynas Arbeiten befassen sich mit vielfältigen Themen, darunter Naturlandschaften und ihre politischen Assoziationen, Krieg, die Performativität von Geschlecht und Gewalt. Ihr Interesse und ihre besondere Aufmerksamkeit gelten auch der Verteilung von Macht und Wissen; sie setzt ihre Vorstellungskraft ein, um mögliche Zukünfte auszumalen. Ihre Praxis untersucht das kritische Potenzial künstlerischer Medien wie Installation und Video, Zeichnung und Malerei. Scherbyna schloss ein Studium an der Nationalen Akademie der bildenden Künste und Architektur in Kyiv ab und studierte dort auch am Course of Art. Derzeit ist sie Meisterschülerin in Clemens von Wedemeyers Klasse in Expanded Cinema an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen und Filmfestivals teilgenommen, darunter Woman at War, Fridman Gallery, New York (2022), Imagine Ukraine – Art as a Critical Attitude, M HKA, Antwerpen (2022), The Portal, VBKÖ, Wien (2021), Internationale Kurzfilmtage Winterthur, Schweiz (2020), und A Space of One’s Own, PinchukArtCentre, Kyiv (2017). Christina Werner (geb. 1976 in Baar, Schweiz) lebt und arbeitet in Wien. Ihre jüngsten künstlerischen Arbeiten setzen sich mit dem Wiedererstarken des Nationalismus, Erinnerungskultur, Identitätspolitik und Fragen der Repräsentation auseinander. Werner studierte von 2007 bis 2013 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Tina Bara Fotografie und Film und bei Alba D’Urbano Medienkunst. Werners Arbeiten wurden unter anderem in den Deichtorhallen – Haus der Photographie, Hamburg, dem Lentos Kunstmuseum Linz, dem Mattatoio, Rom, dem Museum Villa Stuck, München, der Nationalgalerie Prag, der Fotogalerie Wien, dem Goethe-Institut Los Angeles, der Kunsthalle Exnergasse, Wien, und der Photon Gallery – Center for Contemporary Photography, Ljubljana, gezeigt und befinden sich in den Sammlungen des Bundes in Österreich sowie den Sammlungen des österreichischen Bundeskanzleramts, des Wien Museums, des Landes Niederösterreich, des Lentos Kunstmuseums Linz und der Arbeiterkammer Wien.
2021,
Installation
Anna Scherbyna, Where Did It Happen?, Foto, Digitaldruck, Grattage, 2021 (Fotos von Natalka Diachenko, besonderer Dank an Iryna Kudria) Christina Werner, The Ravine of Many, Video, 10 Min., 2021 Die Installation Dust Covers the Landscape, die zwei Arbeiten von Anna Scherbyna und Christina Werner kombiniert, widmet sich Babyn Yar, einem Ort, der für seine tragische Geschichte im Jahr 1941 bekannt ist. Scherbyna erkundet die wichtigsten Schauplätze der Ereignisse durch eine Überlagerung von neuen und Archivfotografien. Gekratzte Umrisse der Bilder, die während der Besatzung durch die Nationalsozialisten und der verheerenden Kurenivka-Schlammlawine aufgenommen wurden, erscheinen auf der Oberfläche des heutigen Babyn Yar und der Umgebung. Nach dem Forschungsprozess produzierte Werner ein Video, eine Art Ortsbegehung, bei der sie Teile der Route des „Todeswegs“ während der Massenerschießungen im Jahr 1941 nachstellt und in Wort und Schrift die damalige und heutige Landschaft beschreibt.
neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf, Between Bridges, Prater Galerie
23. Februar–9. Juni