Daria Kozlova

Die Arbeiten von Daria Kozlova erkunden Erinnerungen als Werkzeug des Widerstands, Brüche, Fürsorge und Heilung. Kozlova arbeitet mit Video, Ton und Text und interessiert sich insbesondere dafür, wie der imperiale Blick Vorstellungsbilder, Räume und die Zirkulation von Daten artikuliert.


Izolyatsia

2021,
simulierte Umgebung, Beta-V.1.1

Die digitale Umgebung simuliert das Izolyatsia, eine ehemalige Fabrik und später ein Kunstzentrum in Donetsk, der Heimatstadt der Künstlerin, das in ein Gefängnis umgewandelt wurde. Nach der Eroberung der Stadt im Jahr 2014 nahmen russische paramilitärische Truppen das Izolyatsia in Besitz, plünderten und zerstörten die Kunst. Seit fast zehn Jahren dient das Gebäude als Militärbasis, Schulungszentrum für Soldaten und geheimes Konzentrationslager. Besucher_innen können einen unkörperlichen Avatar steuern und so verschiedene Dimensionen der russischen Besatzung und Nekropolitik erleben und deren Wesen und tiefere Ursachen in einer Reise durch die Zeit und über Grenzen hinweg in derzeit noch unerreichbare Gebiete im Osten der Ukraine kennenlernen. Während der ganzen Reise durch bruchstückhafte Erzählungen sind die Besucher_innen eingeladen, Schichten der Erinnerung zu entdecken, zu trauern und zu gedenken. Gemeinsam entwickeln Afsharnejad und Kozlova simulierte Umgebungen, in denen Widerstand, Trost und Heilung Raum finden, und unterziehen mittels Programmierung und Archiv- und Medienrecherchen die Verflechtungen zwischen Extraktivismus, kolonialer Ausbeutung und Gewalt einer kritischen Untersuchung. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Museum für Fotografie Berlin, beim CTM Festival, in der Kunsthalle Baden-Baden, im Festspielhaus Hellerau, auf der Ars Electronica und auf der Documenta fifteen gezeigt.

exhibition
berlin

neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK), station urbaner kulturen/nGbK Hellersdorf, Between Bridges, Prater Galerie
23. Februar–9. Juni

Kyiv Perenniale